Patientensicherheit

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Weitere Projekte

Der Praxisbezug und die wissenschaftliche Abstützung und Evaluation von Aktivitäten, Lösungsansätzen, Handlungsempfehlungen und Instrumenten sind wichtige Aspekte unserer Arbeit. Ein Schwerpunkt liegt auf praxisbezogener Forschung und Evaluation. Hier eine Übersicht über weitere, teilweise bereits abgeschlossene Projekte.

Kontakt

Dr. Annemarie Fridrich
Geschäftsleiterin
+41 43 244 14 80
fridrich@patientensicherheit.ch

Doppelkontrolle bei Hochrisiko-Medikation

Um Medikationsfehlern beim Verordnen, Richten und Verabreichen von Hochrisiko-Medikation entgegenzuwirken, wird immer häufiger die sogenannte Doppelkontrolle eingesetzt, welche eine falsche Verabreichung verhindern soll. Die Methode hat allerdings Defizite, so zum Beispiel, wenn die Fachpersonen bei ihrer Tätigkeit gestört werden, um die Kontrolle durchzuführen. Die Wirksamkeit von Doppelkontrollen ist zudem wissenschaftlich wenig untersucht und es gibt keine nationalen Standards.

Patientensicherheit Schweiz hat im Rahmen eines Forschungsprojekts Doppelkontrollen in der Onkologie untersucht. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse sind in eine Empfehlung für die Anwendung von Doppelkontrollen bei Hochrisiko-Medikation eingeflossen (s. Schriftenreihe Nr. 10).

Sie enthält eine umfangreiche Begriffsklärung mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis sowie Antworten auf die Fragen: Bei welchen Arbeitsschritten im Medikationsprozess ist eine Doppelkontrolle oder ein Check sinnvoll? Wie wird eine gute (Doppel-)Kontrolle idealerweise durchgeführt?

Frühwarnsystem

Mit einem Frühwarnsystem können Patient:innen mit sich kritisch verschlechterndem Gesundheitszustand auf einer peripheren Bettenstation frühzeitig erkannt und rasch behandelt werden.

Das von der Stiftung Patientensicherheit Schweiz durchgeführte Praxisprojekt zielte auf den Transfer eines validierten Instruments zur Früherkennung in den lokalen Kontext eines Schweizer Spitals und den dafür erforderlichen Anpassungen und Erfahrungen ab.

Die gewonnenen Ergebnisse bildeten die Grundlage für die Entwicklung von Empfehlungen zur Einführung und systematischen Anwendung von Frühwarnsystemen. Zudem wurde bei der Entwicklung die Fachexpertise verschiedener Expert:innen berücksichtigt, welche über Know-how in der Thematik von Frühwarnsystemen und über Praxiserfahrungen verfügen.

Innerklinische Transporte

Patiententransporte gehören zur täglichen Arbeitsroutine jedes Spitals. Diese sind aber quasi das schwächste Glied in der Kette, den während ihnen kommt es oft zu Unterbrüchen der Überwachung und Behandlung. Innerklinische Transporte sind somit ein zusätzlicher Stressfaktor und bergen Gefahren für die Patient:innen. Daher ist jede Transportindikation und der Nutzen der geplanten Massnahme der zusätzlichen Gefährdung für den Patienten gegenüber-zustellen und abzuwägen. Patientensicherheit Schweiz identifizierte hier Handlungsbedarf und hat Empfehlungen für den innerklinischen Patiententransport von kritisch kranken Patienten entwickelt und publiziert.

Klinikinformationssysteme

Elektronische Informationssysteme im Gesundheitswesen haben das Potenzial, die Effizienz, die Sicherheit und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Werden diese Systeme jedoch unsachgemäss konzipiert, entwickelt, implementiert und angewendet, dann kann die Digitalisierung die ohnehin komplexe Gesundheitsversorgung noch komplexer machen.

Aktuell im Einsatz stehende Schweizer Klinikinformationssysteme sind häufig technologisch veraltet und bieten wenige Möglichkeiten, neue Technologien einzubinden. Kritikpunkte sind die Benutzeroberflächen und Schnittstellen sowie die Funktionalität der Systeme, deren Komplexität und Langsamkeit.

Im Forschungsprojekt «KIS» wurden die Unterschiede zwischen zwei in der Schweiz gängigen Klinikinformationssystemen (hinsichtlich ihrer Effizienz und Patientensicherheit) identifiziert. Die Ergebnisse wurden im der Schweizerischen Ärztezeitung sowie im Journal of Patient Safety publiziert.

Look Alike Sound Alike

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Stiftung Patientensicherheit Schweiz, des Vereins der Schweizerischer Amts- und Spitalapotheker und der pharmazeutischen Industrie haben Empfehlungen bezüglich Verwechslungen von Arzneimitteln aufgrund ähnlich klingender Bezeichnungen (Sound alike) und ähnlich aussehender Verpackungen (Look alike) erarbeitet.

Diese Arten von Fehlern sind ein bedeutendes Problem der Medikationssicherheit. Die Empfehlungen flossen in die aktuelle Revision der Arzneimittelzulassungsverordnung von Swissmedic mit ein und wurden von der Pharmaindustrie aufgenommen.

Mehr Patientensicherheit durch Design

Das Design von Spitälern hat nicht nur einen Einfluss auf die Genesung von Patient:innen, sondern beeinflusst über die Arbeitsumgebung auch das Verhalten der Mitarbeitenden und somit die Patientensicherheit. Die Stiftung lancierte deshalb 2016 das Projekt «Mehr Patientensicherheit durch Design: Systemische Lösungen fürs Spital». Resultat ist eine Broschüre mit Patientensicherheits-Designprinzipien.

Anfang April 2020 veröffentlichte die Stiftung Patientensicherheit Schweiz einen Leitfaden zur Arbeit unter Krisenbedingungen – als Unterstützung für Mitarbeitende (nicht nur) im Gesundheitswesen. Dieses «Schlüsselbotschaften zu Human Factors beim Arbeiten unter Druck» (zum Beispiel in der Covid-19 Situation) betitelte Dokument verweist auch auf Aspekte, die designrelevant sind.

Vincristin – gefährliche Fehlapplikationen vermeiden

Eine Studie von Patientensicherheit Schweiz zum Thema Vincristin zeigt, dass internationale Empfehlungen zum Umgang mit dem Krebsmedikament in der Schweiz kaum umgesetzt werden. 2017 wurde die Hälfte aller Vincristin-Zubereitungen für Erwachsene und zwei Drittel jener für Kinder noch als Spritzen zubereitet. Das kann bei einer Verwechslung tödliche Auswirkungen haben.

Eine einfache und wirkungsvolle Massnahme dagegen ist die Verwendung von Vincristin in Infusionsbeuteln. Die Stiftung Patientensicherheit ruft die zuständigen Fachpersonen in der Schweiz dringend auf, Vincristin nur noch in Infusionsbeuteln mit einem Volumen von über 50 ml statt in Spritzen zuzubereiten.

Wertvolle Beteiligung der Patienten

Patienten leisten oft einen wertvollen Beitrag beim Erkennen und Verhindern von Fehlern. Allerdings fehlen ihnen häufig notwendige Informationen über wichtige Merkmale ihrer Behandlung und ihr Eingreifen bei Zwischenfällen beruht häufig auf «glücklichen Zufällen». Zudem ist die Kommunikation zwischen Patienten und Leistungserbringern über Fragen der Sicherheit für beide Seiten eine Herausforderung. Zentrale Frage dieser Studie war, ob sich Patienten selber an der Feststellung und Vermeidung von Fehlern beteiligen wollen und können. Gegenstand der Studie ist, die Machbarkeit der Beteiligung von Patienten an der Vermeidung von Medikationsfehlern in der chemotherapeutischen Behandlung zu prüfen.

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Publikation 2

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Qualitative und quantitative Befragungen von Patienten und Mitarbeitern

Hierzu wurden umfangreiche qualitative und quantitative Befragungen von Patienten und Mitarbeitern, die an der chemotherapeutischen Behandlung beteiligt sind, durchgeführt. Basierend auf der «Theorie geplanten Verhaltens» wurde ein Modell entwickelt, welches abbildet, welche Faktoren erklären können, ob Patienten sich an der Fehlervermeidung aktiv engagieren. Die Studie wurde von Oncosuisse finanziert.

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Auflistung aller Projekte zur Durchsicht

Patientensicherheit aus Patientensicht 

Frühwarnsystem 

CleanCare

Innerklinische Transporte 

Hotspot-Befragung in Spitälern 

Drug Event

Monitoring Risk Management in Spitälern 

Look Alike Sound Alike 

Grundlagenbericht Langzeitpflege 

Infektionen nach chirurgischen Eingriffen 

Gefährliche Fehlapplikationen von Vincristin vermeiden 

HIT: Informationsmanagement im Fokus 

Klinikinformationssysteme – Nutzen oder Risiko für die Patientensicherheit? 

Doppelkontrolle bei Hochrisiko-Medikation 

Mehr Patientensicherheit durch DesignPatientensicherheit in der psychiatrischen Versorgung 

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Archiv

Hier finden Sie Dokumente von Patientensicherheit Schweiz und aus Projekten, die zeitlich zurückliegen. Aktuell / Kurse Aktionswochen Patientensicherheit Aktionswoche 2022

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Ambulanter Sektor

Die Patientensicherheitsbewegung zielte lange Zeit nur auf den stationären Bereich. Der ambulante Sektor hat Nachholbedarf und ist deshalb ein thematischer

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Aktuell / Kurse

Auf dieser Seite informieren wir Sie über unsere eigenen Veranstaltungen, Kurse und Tagungen. Weiter führen wir auch Veranstaltungen Dritter zum

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