Neues Fehlermeldesystem für ambulante Leistungserbringer

Gemäss revidierter Verordnung der Krankenversicherung (KVV) sind für ambulante Leistungserbringer des Gesundheitswesens ein internes Berichts- und Lernsystem und der Anschluss an ein gesamtschweizerisch einheitliches Netzwerk zur Meldung von unerwünschten Ereignissen als neue Zulassungsbedingungen definiert. Mit CIRS ambulant steht erstmals eine Software-Lösung zur Verfügung, welche alle ambulanten Verbände in der Schweiz ab sofort nutzen können.

Stationäre und neu auch ambulante Leistungserbringer im schweizerischen Gesundheitswesen müssen seit diesem Jahr zur Qualitätssicherung Fehlermeldungen systematisch sammeln und aufarbeiten. Die sogenannten Critical Incident Reporting Systeme (CIRS) dienen dazu, die Meldungen anonymisiert zu melden. Während Spitäler oder viele Ärztenetzwerke bereits häufig über solche Meldesysteme verfügen, stellt diese Arbeit für Verbände in Gesundheitsbereichen, die selbständig abrechnen, eine zusätzliche administrative und finanzielle Belastung dar.

Bericht- und Lernsystem für selbständig abrechnende Berufsgruppen

Patientensicherheit Schweiz betreibt seit Jahren das Critical Incident Reporting & Reacting NETwork (CIRRNET), das es den angeschlossenen stationären Gesundheitsorganisationen ermöglicht, Fehlermeldungen aus ihrem lokalen Critical Incident Reporting System CIRS anonymisiert einzuspeisen. Auf Basis dieses Systems hat die spezialisierte Firma new-win SW Solutions AG nun eine technische Lösung entwickelt, die auch ambulanten Verbänden im Gesundheitswesen mit selbständig abrechnenden Mitgliedern ermöglicht, ein CIRS zu betreiben. Die Verbände können sich mit einem Abonnementsvertrag anschliessen.

Technische Lösung mit privatem Anbieter

«Wir haben erkannt, dass wir eine Möglichkeit für Verbände schaffen müssen, ihren Mitgliedern durch Teilnahme an CIRS ambulant die neuen Qualitätsanforderungen der revidierten Krankenversicherungsverordnung zu erfüllen», erklärt Helmut Paula, Leiter CIRRNET von Patientensicherheit Schweiz. CIRS ambulant bietet ein grosses Potenzial für lernende Systeme durch die gemeinsame Erfassung von Meldungen in den jeweiligen Verbänden. Die Leistungen der Stiftung im Rahmen des Projekts CIRS ambulant umfassen die Fallsichtung, Triage und die Fallübermittlung an das CIRRNET. Dadurch ergibt sich Möglichkeit zur Erfassung von Schnittstellenproblemen zwischen den Versorgungssektoren, und es erweitert sich das Blickfeld beim klinischen Risikomanagement, wie Helmut Paula betont. Patientensicherheit Schweiz wird nun die Verbände der ambulanten Leistungserbringer informieren und motivieren, sich dem System anzuschliessen.


KONTAKT

Helmut Paula, Leiter CIRRNET, Co-Geschäftsleiter a. i.
Tel. +41 43 244 14 84, paulanoSpam@patientensicherheit.noSpamch

Mark Bächer, Leiter Kommunikation a.i.
Tel. +41 43 266 88 50, mediennoSpam@patientensicherheit.noSpamch